Begleitende Elterngespräche während der Psychotherapie
In der Regel ist es nicht das Kind, das die Idee entwickelt, eine Therapie könne ihm helfen, sondern die Bezugspersonen suchen die Hilfe beim Kinderpsychotherapeuten.
Je jünger ein Kind ist, umso stärker ist es in das familiäre Beziehungsgefüge eingebunden und reagiert auf Einstellungen und Verhalten der Bezugspersonen, z.B. mit Symptomen.
Begleitende Gespräche mit den Bezugspersonen können eine Kinderverhaltenstherapie unterstützen, indem solche Einstellungen und Verhaltensweisen mit den Bezugspersonen zusammen herausgefunden werden und neue Einstellungen und Verhaltensweisen erarbeitet werden, die der gesunden seelischen Entwicklung des Kindes förderlich sind.
Grundsätzlich spielen die Eltern in der Psychotherapie von Kindern eine wichtige Rolle.
Es kann aber sein, dass der Psychotherapeut schon beim ersten Gespräch mit dem Kind alleine sprechen möchte. Für den Psychotherapeuten ist es wichtig zu erfahren, wie ein Kind seine Gefühle und seine Situation beschreibt, ohne dass die Eltern daneben sitzen.
Er möchte zum Beispiel wissen, ob auch das Kind seine Hilfe möchte. Für ihn ist es sehr wichtig, dass auch das Kind bereit ist, seine Hilfe anzunehmen. Damit eine Psychotherapie erfolgreich sein kann, braucht der Psychotherapeut vor allem das Vertrauen des Kindes oder des Jugendlichen.
Jüngere Kinder sind häufig noch nicht in der Lage, ihr seelisches Befinden mit Worten zu beschreiben. Deshalb nutzen Psychotherapeuten bei ihnen auch das Spiel, um mehr darüber zu erfahren, was das Kind ängstigt oder nieder drückt, aufwühlt oder lähmt.
Manchmal möchte ein Psychotherapeut Eltern und Kind zusammen sprechen. Dann finden gemeinsame Termine, auch während der Behandlungsphase, statt.
Schließlich kann es sein, dass der Psychotherapeut die Eltern alleine sprechen möchte oder die Eltern ein separates Gespräch mit dem Psychotherapeuten wünschen. Solche Gespräche gehören zur Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen. Dabei geht es darum, die Eltern über die Behandlung und ihre Ziele und Auswirkungen zu informieren und gemeinsam abzustimmen, wie sie den Heilungsprozess unterstützen können.
Nach Rücksprache mit den Eltern können auch Lehrer oder Erzieher einbezogen werden, wenn deren Mithilfe erforderlich ist.